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"Gebäudeertüchtigung" i. S. E-Mobilität

 
 

Elektromobilität: Ladeinfrastruktur an Gebäuden bald Pflicht

Automotive, EU Recht, Gesetzgebung, Immobilienwirtschaft, Umweltrecht
 

Das Bun­des­ka­bi­nett hat am 4. März 2020 das Ge­bäu­de-Elek­tro­mo­bi­li­täts­in­fra­struk­tur­ge­setz (GEIG) ver­ab­schie­det. Das GEIG soll die Nut­zung von E-Au­tos durch den Aus­bau der Lei­tungs- und Lad­ein­fra­struk­tur an Ge­bäu­den för­dern. Es setzt die Vor­ga­ben der EU-Ge­bäu­de­richt­li­nie (2018/844) um.

Bei Neu­bau oder um­fas­sen­der Re­no­vie­rung von Wohn­ge­bäu­den mit mehr als zehn Stell­plät­zen müs­sen künf­tig al­le Stell­plät­ze­mit Schutz­roh­ren für Elek­tro- und Da­ten­lei­tun­gen aus­ge­stat­tet wer­den. Bei Nicht-Wohn­ge­bäu­den mit mehr als zehn Stell­plät­zen muss min­des­tens je­der fünf­te Stell­platz mit Schutz­roh­ren aus­ge­stat­tet und min­des­tens ein La­de­punkt er­rich­tet wer­den.

 

Ab dem 1. Ja­nu­ar 2025 ist dann auch an je­dem nicht zu Wohn­zwe­cken ge­nutz­ten Be­stands­ge­bäu­de mit mehr als zwan­zig Stell­plät­zen ein La­de­punkt vor­zu­hal­ten. Dies be­deu­tet für Grund­stücks­ei­gen­tü­mer, dass die­se ih­re Im­mo­bi­li­en not­falls nach­rüs­ten müs­sen. Aus­nah­men hier­von be­ste­hen ins­be­son­de­re für ei­gen­ge­nutz­te Ge­bäu­de klei­ne­rer und mitt­le­rer Un­ter­neh­men und bei un­ver­hält­nis­mä­ßig ho­hen Kos­ten der Nach­rüs­tung.

Zu be­ach­ten ist, dass Ver­stö­ße ge­gen das Ge­setz mit Buß­gel­dern bis zu EUR 10.000,00 ge­ahn­det wer­den.

Mo­dera­te Pflicht trotz ehr­gei­zi­ger Zie­le

Der Ge­setz­ent­wurf be­gnügt sich mit ei­ner 1:1 Um­set­zung der be­reits aus 2018 stam­men­den EU-Ge­bäu­de­richt­li­nie. Vor dem Hin­ter­grund der ehr­gei­zi­gen E-Mo­bi­li­täts-Zie­le – bis 2030 sol­len sie­ben bis zehn Mil­lio­nen E-Au­tos zu­ge­las­sen sein – er­schei­nen die nun im GEIG für Bau­her­ren ver­bind­lich wer­den­den An­for­de­run­gen sehr mo­derat.

Zum ei­nen liegt der Schwel­len­wert von mehr als zehn Stell­plät­zen bei Wohn­häu­sern so hoch, dass nur ein ge­rin­ger Pro­zent­satz neu­er Wohn­ge­bäu­de von dem Ge­setz er­fasst wird. Der BDEW weist in sei­ner Stel­lung­nah­me zu dem Ge­setz­ent­wurf dar­auf hin, dass über 80 % der neu ge­bau­ten Wohn­ge­bäu­de Ein- oder Zwei­fa­mi­li­en­häu­ser sind.

Zum an­de­ren ver­pflich­tet das Ge­setz vor al­lem zur Ver­le­gung von Schutz­roh­ren, um ei­nen La­de­punkt (nach­träg­lich) ein­rich­ten zu kön­nen. La­de­punk­te selbst müs­sen nach dem Ge­setz­ent­wurf nur in über­aus ge­rin­ger Zahl ein­ge­rich­tet wer­den, denn die Zahl ein­zu­rich­ten­der La­de­punk­te steigt nicht mit der Zahl der Stell­plät­ze. Egal ob das Ge­bäu­de elf oder 100 Stell­plät­ze hat – es muss nur ei­nen La­de­punkt vor­hal­ten.

Be­wer­tung

Wäh­rend es aus Sicht der Bau­her­ren zu be­grü­ßen ist, dass die­se nicht durch den Ge­setz­ge­ber zur Er­rich­tung von La­de­punk­ten ge­zwun­gen wer­den, scheint es mehr als zwei­fel­haft, ob das Ge­setz tat­säch­lich ei­nen we­sent­li­chen Bei­trag zur Dekar­bo­ni­sie­rung des Ver­kehrs­sek­tors leis­tet. Um den Aus­bau der E-Mo­bi­li­tät wei­ter vor­an zu trei­ben, be­dürf­te es deut­lich ehr­gei­zi­ge­rer Zie­le, was den Aus­bau von La­de­punk­ten an­geht.

 

RK
31. Juli 2020
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